Cazucá - Abschaum der Stadt

Das erste Stück der Hauptstraße in diesem Stadtteil ist seit vier Wochen geteert, jetzt gibt es auch Straßennamen, Nebenstraßen sind hier Pfade, die nur neben den Furchen, die der starke Regen in die steilen Hänge gerissen hat, zu besteigen sind. Klar, es ist besser geworden. Vor 11 Jahren, als dieser Standort gebaut wurde, gab es nur Hütten aus Wellblech und Pappe. Heute sind es Wellblech, Pappe und Stein. Die Armut ist hier so offensichtlich, kein Bild kann das wiedergeben. Die Stimmung hinter dem Zaun ist auch schön, zwar alles staubig, aber das Gebäude ist neu und funktional und wurde von Stiftungen aus Deutschland erbaut und die ersten fünf Jahre auch unterhalten. Es gibt einen Kindergarten mit 102 Kindern und drei Erzieherinnen und einen Hort mit 200 Kindern, die zur Hälfte vormittags bzw. nachmittags vor bzw. nach der Schule kommen.

Aber eines ist ganz anders, ich hab noch nie so viele traurige Kinderaugen gesehen, die oft ins Leere starren und teilnahmslos sind. Es ist toll, was die jungen Lehrer hier mit den Kindern leisten. Eine Kostprobe der Ergebnisse bekommen wir vorgeführt, hier ist nichts perfekt und doch ein Riesenerfolg.

Das Ziel dieses Projektes ist es, den Kindern beizubringen, dass man froh sein kann! Das wird mit viel Musik und Tanzen versucht zu vermitteln. Ich bin heute das erste Mal so betroffen, dass mir still Tränen an meinen Wangen runterlaufen.

Ich hoffe sehr, dass wir genug Menschen finden, die gemeinsam mit uns dieses so wichtige Projekt mit Spenden unterstützen. Hier kommt jede Hilfe an und wird so nötig gebraucht, um diesen Kindern zu helfen mit allen Schwierigkeiten, die sie in ihrem so jungen Leben bereits ertragen müssen.

Hunger, Gewalt, Missbrauch und ein Leben ohne Liebe, Fürsorge und Fröhlichkeit. Arm in jeder Hinsicht!

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Lisa und Heinz Schepers (Samstag, 29 Oktober 2016 22:27)

    Schon die Bilder vermitteln einen Eindruck von den gewaltigen Gegensätzen. Wie mag es erst vor Ort sein? Was sind das für Emotionen?

  • #2

    A und W (Sonntag, 30 Oktober 2016 18:28)

    Kommt gesund wieder zurück. Unser Basar braucht euch als Botschafter und Motivatoren. LG

  • #3

    Anita und Wolfgang (Sonntag, 30 Oktober 2016 19:03)

    Hunger, Gewalt und Missbrauch sind die Folgen von Armut, die wir nicht abschaffen können. Aber uns wird klar, dass unser Basar und die Spendenbereitschaft der Gemeinde ein wenig dazu beitragen kann die Not der Kinder zu lindern. Viel Erfolg bei allem was diesem Ziel dient.

  • #4

    Hannelore (Mittwoch, 02 November 2016 13:09)

    Danke für Euren mutigen Einsatz, für Eure Liebe, die Ihr den Menschen dort zeigt, und dass Ihr uns
    teilhaben lasst.
    Liebe Grüße von Norbert und Hannelore