Mehr als eine Schule

Heute hatten wir wieder einen sehr erlebnisreichen zweiten Tag in Monterredondo, nachdem wir gestern Abend schon um kurz nach acht in unsere Gästezimmer gehen mussten. Die Zimmer sind mit Stahltüren und vergitterten Fenstern versehen und erinnern uns an eine Gefängniszelle. Und dass dann die scharfen Hunde zur Bewachung der Kinder und der Schule freigelassen werden, machen uns deutlich, dass das Leben hier doch gefährlich ist. Obwohl die vielen tropischen Blumen, die zahlreichen lachenden Kinder und der liebevolle Umgang miteinander eine friedvolle Atmosphäre erzeugen.

 

 

Nach einem Gottesdienst in der Mehrzweckhalle wurden wir von den Kindern in der ersten Pause mit Fragen überschüttet,  immer mutiger auch in Englisch und dann gab es wieder fantastische Vorführungen als Dank für uns und alle Spender. Von den Kindergartenkindern bis zu den Lehrern machten alle mit. Insgesamt 250 Schüler und Lehrer, die uns mit Gesang, Musik, Tanz und Modenschau der selbstgenähten "Kollektion" unterhalten haben.

 

Neben der Schule gibt es hier auch einen landwirtschaftlichen Betrieb zur Selbstversorung. Gemüseanbau und Milchwirtschaft für diesen Standort und Hühnerzucht, Gärtnerei und Kaffeeanbau für alle Standorte und ggf. den freien Verkauf. Außerdem ist der Betrieb auch Ausbildungsstätte für Schüler der Landwirtschaftsschulen. Zusätzlich betreibt die Leiterin Schwester Gerda auch noch Entwicklungshilfe, denn durch den Einsatz von verbesserten Methoden und neueren Maschinen zeigt sie den Bauern in der Umgebung, was möglich ist, und motiviert sie, auch selber aktiver zu werden und damit erfolgreicher zu wirtschaften und sich und ihre Familien zu ernähren. Und sie hofft, durch ihre Arbeit auch mehr junge Menschen wieder für die Landwirtschaft zu gewinnen, diese Arbeit mit Freude zu machen, denn auch in Kolumbien braucht man hier Nachwuchs.

Ich könnte noch unheimlich viel erzählen von den wahnsinnig engagierten Schwestern und ihrem Lehrer-Team, dem leckeren frischen Essen, den bewegenden Geschichten vor allem der Mädchen im Internat, die hier aufgefangen werden, aber auch dem gemeinsamem Lachen und dem Sonnenschein in dieser herrlichen Umgebung, aber ich muss ins Bett, denn morgen werden wir schon wieder um halb sieben abgeholt.

 

Und ich weiß einmal mehr, es ist wichtig, was wir mit dem Kinderhilfswerk tun. Herzlichen Dank allen Unterstützern!

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Kommentare: 3
  • #1

    Barbara (Donnerstag, 27 Oktober 2016 10:00)

    Und wieder ein neues Mosaiksteinchen in dem bunten Kolumbienbild...
    Danke für Eure lebendigen Eindrücke... und die vielen Fotos!

  • #2

    Christian Fischbach (Donnerstag, 27 Oktober 2016 13:08)

    Moin, liebe Gabi,

    es freut mich sehr die Reise von Dir und Deinen Mitstreitern für das Kinderhilfswerk von Hamburg durch Deine lebendigen Berichte, ansprechenden Fotos und Filme miterleben zu können.
    Wünsche Euch noch weiterhin eine schöne, erlebnisreiche Zeit mit vielen weiteren positiven Erlebnissen und
    Begegnungen.

    Iss ein paar Empanadas für mich mit. Am letzten Freitag war ich wieder beim kolumbianischen Restaurant an der Englischen Kirche in Hamburg. Kann mir gut vorstellen, dass Ihr die vielfältige und leckere Küche vor Ort noch mehr und ausgiebig bei dieser tollen Gastfreundschaft geniessen werdet.

    Viele liebe Grüße aus dem Büro in Hamburg,
    Dein Kollege Christian

  • #3

    Gerda Koy (Freitag, 28 Oktober 2016 00:08)

    Hallo Ihr Vier, danke für die interessanten Berichte. Peter und ich sind jeden Tag auf Neues von Gabi gespannt.
    Liebe Grüße
    Gerda