Ein Tag in Belen

Um 9 Uhr wurden wir mit dem Auto abgeholt und haben nach 30 Min. den Standort in Belen erreicht. Hier unterhalten die Schwestern einen Hort für Kinder ab 6 Monaten, einen Kindergarten und eine Grundschule für Mädchen. Ja, hier sieht es nicht mehr touristisch aus und wir freuen uns, in der Obhut von Schwester Martha zu sein.

Und es ist so gekommen, wie Martin und Andrea vermutet haben,  wir sind mit farbenfrohen, tollen Vorführungen aller Altersstufen in der Aula empfangen worden. Fast zwei Stunden sind wir bestens unterhalten worden, vom Kindergarten bis zur 5. Klassen haben alle einen Tanz eingeübt und dann haben auch wir uns auch spontan hingestellt und etwas gemeinsam mit den Kindern gesungen, Bruder Jakob geht ja in vielen Sprachen.

Danach haben wir viele Gruppen besucht, die Kleinsten beim Mittagessen gesehen und und mit ihnen gespielt, mit den Größeren geredet oder den Unterricht besucht. Der Umgang hier mit allen ist sehr liebevoll, immer wieder kommen die Kinder angelaufen, vor allem zu den Schwestern und wollen mal in den Arm genommen werden, auch uns ging es da häufig genauso, auch wenn die Verständigung mit der Sprache halt nicht so gut funktioniert, das geht eben immer. 

Alle sind hier sehr diszipliniert, was man aus Deutschland so nicht kennt. Oder kann man sich vorstellen, dass 24 Zweijährige still am Tisch sitzen und ihr Mittagessen aufessen, dass die Kinder dann alle, nachdem sie der Reihe nach auf Toilette waren, sich nebeneinander auf die Matten legen und einen Mittagsschlaf machen, ein Kind direkt neben dem anderen? Oder die Schulkinder nach dem Unterricht ihr Klassenzimmer aufräumen, den Müll an der Tür bei der Lehrerin abgeben, während drei Schülerinnen noch die Stühle hochstellen und ausfegen?

 

Nach südamerikanischer Art haben wir uns erst etwas umgeschaut, haben uns gemeinsam über die niedlichen und freundlichen Kinder gefreut, viel und lecker mit allen Schwestern gegessen - so lecker wie in noch keinem kolumbianischen Restaurant - und dann hatten wir noch die Gelegenheit, etwas länger mit den beiden Psychologinnen zu sprechen. Ja hier fängt mittlerweile die Unterstützung der Psychologinnen schon im Hort an. Die Familien werden auch vor Aufnahme in die Einrichtungen besucht, um zu wissen, ob sie bedürftig sind und welche Art von Hilfe hier notwendig ist. Seit zwei Jahren ist auch eine Elternschule gestartet worden, die erste Erfolge zeigt. Aber zunehmend machen auch die Einflüsse aus dem Internet viele Probleme. Die Gespräche beim abschließenden Kaffeetrinken mit den Leiterinnen haben uns dann noch in weitere Problematiken hier Einblick gegeben. Es ist schon eine Menge geschafft worden, aber es bleibt noch viel zu tun. Das ist nicht ohne die Unterstützung des Kinderhilfswerks und seiner Spender möglich. Und die Schwestern betonen ihre große Dankbarkeit und zeigen sie nicht zuletzt auch mit den riesigen Stücken selbstgemachtem deutschen Käsekuchen, den wir symbolisch auch für alle Unterstützer mit gegessen haben!!!

Ein erlebnisreicher und auch anstrengender Tag mit den vielen Eindrücken liegt hinter uns, und das war der Einstieg mit dem Standort mit den geringsten Problemen.

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Kommentare: 4
  • #1

    Ingeborg und Jürgen Krüger (Dienstag, 25 Oktober 2016 09:32)

    Hallo nach Südamerika, vielen Dank. Wir freuen

  • #2

    Ingeborg und Jürgen Krüger (Dienstag, 25 Oktober 2016 09:38)

    uns täglich auf eure Berichte.
    Inge + Jürgen

  • #3

    Heike Reichl (Dienstag, 25 Oktober 2016 10:01)

    Hallo Ihr da Drüben,
    lese gespannt Deine Berichte! Du machst Dich gut beim Füttern der Kinder ;-)
    Weiterhin so schöne Begegnungen und Erfahrungen.
    Deine Kollegin
    Heike

  • #4

    Anita (Dienstag, 25 Oktober 2016 23:04)

    Holla,
    danke für die interessanten Berichte die ich Spannung lese.
    Liebste Grüße aus der Heimat AK